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MEXICO!


Goodbye USA! Aber natürlich nicht ohne einen White Chocolate Mocca von der heiß-geliebten Kaffeehaus-Kette, vor deren Türen wir deshalb auch genächtigt haben. Unser Tank wird noch einmal für unglaubliche 46 Eurocent pro Liter aufgefüllt und dann starten wir zur naheliegenden Grenze in Brownsville. Unser Papa ist so aufgeregt, dass er den Mitarbeiter im Mauthäuschen der gebührenpflichtigen Brücke noch weit vor der Grenze mit „Hola“ anspricht und ihm freudig die Reisepässe vor die Nase hält, im Glauben, das wäre schon die Grenze. Ganz irritiert kramt Papa dann im Geldbeutel, nachdem er in astreinem Englisch nach $11.25 gefragt wird. Das ist außerdem ganz schön teuer für so eine lausige Brücke!

Aber weiter geht’s und es dauert nicht lange, da erreichen wir den echten Grenzübergang. Glücklicherweise sieht es hier sehr leer aus, sofort springt ein Beamter vor unser Fahrzeug und weist uns einen Parkplatz zu. Papa macht sich auf, den ganzen Papierkram zu erledigen. Nach einer Dreiviertelstunde bei 40 Grad Warten im Auto machen wir uns auch auf und finden Papa unter einem Haufen Dokumenten und mit Händen und Füssen gestikulierend bei einigen Beamten wieder. Es ist wohl wirklich so, dass kein einziger Beamter an der Amerikanischen Grenze auch nur einige Wörter Englisch spricht. Für fünf Personen und ein Expeditionsmobil, das sie in dieser Form noch nie hier gesehen haben, dauert die formelle Einreise nach Mexiko ohne Wartezeit insgesamt zwei Stunden. Dass hier aber Willkür an der Tagesordnung ist, merken wir, als uns der Grenzbeamte kein 180-Tage-Touristenvisum ausstellt, sondern nur ein 30-Tage-Transitvisum. Grrr… sehr ärgerlich! Er hatte aber keine Lust mehr es noch zu ändern, weil schon sein persönlicher Schuhputzer vor der Türe stand und anfing, sich für die nächste halbe Stunde seinen Füßen zu widmen.

Als wir zurückkehren zu unserem Fahrzeug steht der Zoll davor und macht Selfies. Es werden alle äußeren Klappen inspiziert, aber für den Kühlschrank interessiert sich niemand. Endlich alles geschafft, wir können weiter!

Wahnsinn, nur ein paar Kilometer von den USA entfernt und doch schon so eine andere Welt… Die Straßen sind staubig, voller Schlaglöcher, vermüllt und uns erinnert das ganze an den Ostblock von vor 30 Jahren. Jetzt verstehen wir, warum so wenig über diese Region im Reiseführer stand, es gibt hier wirklich weit und breit nichts. Also fahren wir, wie auf der Flucht, vorbei an Kakteen in den unterschiedlichsten Formen, Eseln und abgemagerten Kühen und immer mal wieder ein Mexikaner mit Cowboyhut und Drahtesel am Straßenrand im Nirgendwo, irgendwie unheimlich.

Erreichen das einzig empfohlene Übernachtungsquartier von Ciudad Victoria (der letzte Campingplatz der Region hat auch den Geschäftsbetrieb eingestellt) bei 40 Grad, kaputt und müde: die Pemex-Tankstelle. Das staatliche Tankstellen-Monopol gilt als relativ sicher, weil die Hauptfilialen nachts von der Polizei bewacht werden. Sitzen in der Hitze und ärgern uns, dass der Kühlschrank leer ist. Zum Glück gibt es einen Mini-Shop mit Pizza und Tequila...


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