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Flughafen Ezeiza, Buenos Aires


Die erste Nacht seit ca. 400 Tagen in einem wohlriechendem Bett mit frischer Bettwäsche und ein Frühstücksbüffet mit allem, was das Herz begehrt. Nach einer so langen Zeit ohne großem Angebot ist dieser Morgen für uns wie ein Schlaraffenland.

Der Airportshuttle ist für 16.00h bestellt, wir dürfen noch bis Nachmittags im Zimmer bleiben und der Tag läuft wie am Schnürchen. Es wird noch einmal alles gleichmässig verpackt, das Gewicht auf einer Waage in der Apotheke um die Ecke überprüft und wir können noch einen Abschiedskaffee in Buenos Aires trinken. Bei kurzer Nachfrage an der Lobby, wie wir den Shuttle bezahlen können, werden wir aufgeklärt, dass dieser nur vier Personen mitnehmen darf. Na super, danke für die Information, gut, dass wir nachgefragt haben. Weil Taxis die gleichen Richtlinie befolgen müssen, organisiert Papa ein privates Fahrunternehmen, das uns eine Bestätigung sendet und auch bei telefonischer Nachfrage die Buchung autorisiert.

Wir sind startklar um 15:50h in der Hotellobby mit dem gesamten Gepäck, Kinder und Kegel. Als wir total nervös um Viertel nach vier bei dem Unternehmen anrufen lassen, bekommen wir schon wieder einmal die Aussage, dass sie uns zu fünft nicht fahren können. Toll! Hätte man ja auch schon früher sagen können! Jetzt sind wir aber wirklich dem Nervenzusammenbruch nahe. Denn der verzweifelte Versuch, auf der Straße zwei Taxis zu organisieren, stellt sich nicht gerade als leicht heraus. Wenn ein Taxi frei sein sollte, dann hat es so einen kleinen Kofferraum, dass nicht einmal eine unserer Taschen hinein passt. Als wir das einzige etwas größere Fahrzeug Buenos Aires finden (so eine Art VW Caddy), wir überglücklich schon dem Fahrer um den Hals fallen wollen, macht dieser seinen Kofferraum auf: total voll!

Um Viertel vor fünf, als wir uns gedanklich schon auf den Supergau einstellen, verursacht Papa mit seiner Suche nach zwei bereitwilligen Taxis einen Stau vor dem Hotel und der halben Innenstadt von Buenos Aires. Unter tosendem Gehupe der wartenden Autos wuchten wir das Gepäck in die Autos und steigen völlig fertig in die Taxis Richtung Flughafen. Das nächste Problem wartet aber schon, denn unser letztes Bargeld war genau noch für ein Taxi berechnet. Nach drei verzweifelten Stopps unter großem Zeitdruck stellen wir fest, dass in Argentinien auch Geldautomaten Mittagspause machen. Einer der Taxifahrer hat Mitleid und will US-Dollar akzeptieren. Puh!

Die Stunde Fahrt verläuft ohne weitere Zwischenfälle, bis wir endlich am Terminal aus den Taxis steigen und Mama auffällt, dass eine große Tasche fehlt. Ohne eine Sekunde nachzudenken dreht sich unser Papa um und sprintet wie Ben Johnson 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul auf die Straße dem fahrenden Taxi hinter her. Im vollen Lauf hämmert Papa seine Faust auf den Kofferraum, um das Taxi zu stoppen. Gott sei Dank bleibt es stehen und Papa kommt ausser Atem mit der 30 kg schweren Tasche zurück. So... das war aber wirklich genug Aufregung für heute, jetzt gehen wir in aller Ruhe zum Check-In und starten unseren 48-stündigen Rückflugmarathon...


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