Grutas de Tolantongo, Mexico
Werden heute von Schafen geweckt, bevor wir wieder einmal eine Runde im Schwimmbad planschen müssen (bah, jetzt reicht es echt!). Nach Papas Kaiserschmarrn zu Mittag geht unsere Fahrt auch schon los, zu anderen heißen Quellen, die in einer Höhle entspringen sollen. Leider führt unser Weg abermals durch eine Stadt, da es keine geeignete Umgehung gibt, so dass es Mama schon graust, wenn sie die vielen Oberleitungen sieht, die wie grässliche Spinnennetze über die schmalen Gassen gespannt sind. Da heute kein freundlicher Mexikaner zur Stelle ist, muss sie auch direkt mit dem Besen ran, bzw. Anian, der auf dem Dach mitfährt und die Lage scannt. Als die Stadt überstanden ist, kommt aber noch die Anfahrt zur Grotte, und zwar knappe 1.000 Höhenmeter in die Tiefe, über schlammige Serpentinen (haben ja gerade Regenzeit). Wir können nicht fassen, welch Gegenverkehr uns begegnet, zum Glück ist es Sonntagabend und halb Mexico-City fährt wieder nach Hause. Dürfen dafür nach einigen Verhandlungen direkt am Fluss stehen, das Wasser ist hellblau und 35 Grad warm. Über diesen Schlafplatz kann man nicht meckern, so dass der Tag wenigstens gut zu Ende geht.
Er hat nämlich fürchterlich angefangen, mit Operationen und Lazarett. Mama, die gestern von gemeinen roten Feuerameisen angegriffen wurde (tut wirklich verdammt weh!) muss Papas Platzwunde am Kopf mit Steri-Strips zukleben (hat er sich an der Schrankecke geholt). Und die Jungs sind gestern beide in echt fiese Monster-Dornen getreten, die sich bis heute entzündet haben. Beim Großen ist es kein Problem, er beißt die Zähne zusammen, als Mama mit dem Skalpell anrückt. Aber was macht man mit dem Kleinen ohne Lokalanästhetikum? (Die Ärzte im Vorfeld haben keinen Sinn in der Mitnahme eben dieses gesehen, vielen Dank auch, waren wohl noch nie mit Kindern im Outback unterwegs ;)). Also bleibt der Stachel bei Anian drin und führt im Laufe des Tages zu einer Gelenkentzündung des großen Zehs und er schreit fürchterlich bis endlich das Ibuprofen seine Wirkung tut. Mal sehen, was die Nacht so bringt, Papa sucht jedenfalls schon mal geeignete Ärzte in Mexico City heraus (sind leider vier Stunden weit weg)...