Cancún, Tag 2
Da unsere Vorräte immer noch nicht aufgefüllt wurden, werden wir heute von Christina, der äußerst attraktiven Gastgeberin des Trailer-Parks, mit Frühstück verwöhnt. Wir sitzen an der Bar ihrer Outdoor-Küche und sehen ihr dabei zu, wie sie uns leckeres Omelett mit Zwiebeln und gerade frisch gepflückten Kaktusblättern zaubert. Da sie 20 Jahre in den USA gelebt hat, spricht sie Englisch und kann nebenbei wunderbar aus ihrem Leben erzählen und so erfahren wir, dass 9/11 für die in den USA lebenden Mexikaner starke Konsequenzen mit sich gebracht hat. Wir können nicht glauben, dass sie trotz US-Ehemann und zwei in den USA geborenen Kindern das Land verlassen musste. Da der Mann sich mit Mexiko nicht anfreunden konnte, ist er mit den Teenager-Kindern in den USA geblieben. Sie hat sich dann hier eine neue Existenz aufgebaut und führt seit einem Jahr diesen Camper-Park. Dass die Mexikaner nach den Anschlägen von einem auf den anderen Tag aus den USA geworfen wurden, haben wir jetzt schon mehrmals gehört und finden das vor allem im Fall von Christina grausam. Ihre Kinder kommen sie auch so gut wie nie besuchen, weil ihnen eingeredet wird, dass Mexiko so gefährlich sei. Ihrer guten Laune tut das aber keinen Abbruch und sie schmeißt fröhlich 20 Glasmurmeln in den Pool, die die Kinder dann wieder heraus tauchen müssen.
Nachdem wir fünf Waschmaschinenladungen gewaschen haben, leiht uns Christina ihren Wagen und wir können in die Hotelzone von Cancun fahren. Das ist natürlich ein Kulturschock und hat aber auch so wirklich gar nichts mit dem Rest des Landes zu tun. Hier gibt es anstatt Tacos die üblichen amerikanischen Fastfood-Ketten und Luxusboutiquen von Prada bis Gucci. Uns gefällt es, für einen Nachmittag mal wieder die Vorzüge der westlichen Welt zu genießen und wir setzen uns mit einem Starbucks an den Strand. Die Wellen und die Strömung sind sehr stark, so dass die roten Fahnen wehen.
Zurück am Platz gehen wir ausnahmsweise ins Duschhäuschen zum abendlichen Waschprogramm, weil alles hier sehr sauber und neu ist und wir einfach mal so lange wir wollen unter der Dusche stehen können. Und dann hüpfen wirklich niedliche Frösche vorbei und sehen uns beim Waschen zu...