Honduras
Heute hätten wir fast einen perfekten Grenzübergang hingelegt, wären wir nicht wieder in die Mittagspause der Bank gekommen, weil wir immer noch eine Post für Opas Geburtstagskarte suchen. Haben eine Filiale in einem netten, kleinen Ort in El Salvador angesteuert, die aber schon wieder geschlossen war. Nach Durchfragen auf dem Marktplatz erfahren wir, dass der Postarbeiter gerade mit dem Moped weggefahren ist, bald aber wieder da sein sollte. Dieses "bald" in Lateinamerika kennen wir aber schon und da wir heute noch über die Grenze wollen, fahren wir lieber schniefend weiter. Ist es denn zu glauben, dass es so schwierig sein kann, eine Karte zu verschicken? Irgendwie spielt Post in Mittelamerika keine große Rolle, denn viele Einheimische, die wir nach dem Weg zur Post fragen, können uns gar nicht weiterhelfen. Na ja, egal, das nächste Land kommt bestimmt und wir bleiben am Ball...
Der Grenzübergang zu Honduras erweist sich als der modernste unserer bisherigen Reise, mit Fingerprint und Foto. Alle sind sehr nett, es geht relativ schnell voran und wären da nicht Hitze, Staub und Moskitos hätten wir nichts zu meckern. Als wir Honduras betreten, fallen uns sofort die guten Straßen auf, die häufig von Rindern und Pferden überquert werden, was bisher nicht der Fall war. Wir überlegen kurz, ob wir die 80km zur nicaraguanischen Grenze in einem Rutsch fahren und zwei Grenzübergänge an einem Tag absolvieren sollen, entscheiden uns aber dagegen. Stattdessen wollen wir lieber wieder den Einzelhandel erkunden und finden doch tatsächlich eine wirklich moderne Shoppingmall auf westlichem Niveau. Wir amüsieren uns über das Dekorationsangebot für Weihnachten, das dem im kalten Deutschland in nichts hinterher steht und genießen eine Zimtschnecke mit leckerem Cappuccino. Füllen danach noch kurz unseren Kühlschrank auf, der bei diesen Temperaturen wieder eine Just-in-Time-Belieferung fordert.
Rollen weiter bis zur vorletzten Tankstelle vor Nicaragua und finden einen ruhigen Schlafplatz. Spendieren dem Wachpersonal unsere letzten Lempira (Währung Honduras) und zwei Flaschen Bier (und das hat hier 0,75l!). Zu keiner Zeit haben wir uns unsicher gefühlt in Honduras und haben sehr nette Menschen kennengelernt...