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Oh wie schön ist Panamá...


Was für ein Tag!

Zuerst müssen wir alle Zelte im Paradies abbrechen, weil Anian seit gestern zu seinen Ohrenschmerzen Fieber bekommen hat und in sehr schlechtem Allgemeinzustand ist. Wir suchen also eine kleine Klinik im Ort auf und verbringen den Vormittag im Wartezimmer. Nach verordnetem Antibiotikum (schon wieder! Aber wer will hier schon ein Risiko eingehen?) entscheiden wir, dass wir jetzt, wo wir alles eh schon zusammengepackt haben, auch gleich nach Panama weiterreisen können.

Die Straße zur Grenze führt uns durch dichten Dschungel und über unbefestigte Straßen, was wir gar nicht glauben können, wo es doch nur drei Grenzübergänge zwischen Costa Rica und Panama gibt. Als wir kurz anhalten wollen (Hunger! Pipi! Durst!) bleibt für einen Moment das Herz stehen: der Untergrund rutscht weg und das Fahrzeug ist nahe dem Umkippen. Nach den ersten Schrecksekunden muss ein Plan her, aber die Aussichten sehen nicht besonders gut aus, haben wir hier am Rande Costa Ricas noch gar keine Autos getroffen. Schnell steht fest, dass wir das Expeditionsmobil wohl nicht alleine mit Muskelkraft ausbuddeln können. Vielmehr sackt das Mobil immer weiter weg. Papa entscheidet loszulaufen, um irgendwo Hilfe zu bekommen. Die Kinder sind sehr verängstigt, wissen wir doch nicht, ob das ganze Dilemma überhaupt heute hier in der Einsamkeit noch zu lösen ist.

Während der ganzen Aktion hier in der Wildnis ist doch tatsächlich nur ein einziges Auto vorbeigekommen. Aber dieses zum Glück gleich ein paar Minuten nach Papas Aufbruch, so dass Mama den netten Mexikaner, der auch noch Englisch spricht, direkt zu Papa schicken kann, der ihn dann aufliest und mit Papa einen Bagger organisiert. Wahnsinn! Der Bagger versucht uns mit seiner Schaufel und einer Kette Zughilfe zu geben. Wir stecken wirklich sehr tief fest und so benötigen wir fünf bis sechs Anläufe, bis der Allrad wieder Grip hat und wir glücklich wieder auf dem Schotterweg sind.

Kommen letztendlich an einer total entspannten Costa Rica Grenze an, bei der die Beamten schon draußen auf der Straße auf uns warten (heute ist Feiertag in Panama) und uns sehr freundlich abfertigen. Insgesamt war unser Aufenthalt hier sehr angenehm, wir wurden kein einziges Mal kontrolliert und die Tatsache, dass Costa Rica kein Militär hat ist ein zusätzlicher Wohlfühlfaktor. In Panama ist der Standard schon wieder niedriger, die Menschen sind aber auch sehr hilfsbereit, nur das Militär kontrolliert schon wieder wo es nur geht.

Als wir uns verfahren, sehen wir auch, wie arm die Bevölkerung gerade in diesem Teil Panamas ist. Viele Holzhäuser, die eigentlich nur ein paar zusammen genagelte Bretter sind, nach oben und zu den Seiten offen, stehen auf Stelzen. Wir wollen morgen mit der Fähre nach Bocas del Toro und steuern deswegen Almirante an. Offline verfahren wir uns aber schon wieder, so dass wir glücklich sind, als uns einige Jungs auf ihren Fahrrädern bis in die richtige Spur am Hafen leiten.


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