Cartagena, Kolumbien
Wir verlassen um 6:30 Uhr das Hotel, um nach Cartagena zu fliegen, die alte Kolonialstadt, in deren Hafen morgen unser Fahrzeug ankommen soll. Der Flug verläuft planmäßig, bis wir in Cartagena im Taxi zum Hotel sitzen und in die falsche Richtung fahren, weil wir zu spät erst nachsehen, wohin wir eigentlich müssen. Zuerst nicht weiter schlimm, weil wir so schon eine richtige Stadtrundfahrt bekommen, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Als wir jedoch in die andere, richtige Richtung starten wollen, bleiben wir in einem Stau stecken: Cartagena veranstaltet gerade heute den ersten Ironman in Kolumbien, was zu einem totalen Verkehrszusammenbruch führt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die letzten 2 km bei 44°C zu laufen, um überhaupt noch anzukommen. Leider helfen die Gedanken an das eisige Bogotá jetzt auch nicht weiter. Schweißgebadet kommen wir im Hotel an, wo direkt auch das nächste Problem anfängt. Wie alle Länder in Zentralamerika will auch Kolumbien den westlichen Lifestyle adaptieren, was aber überall hakt, ist der Kunden-/bzw. Servicegedanke. Mit drei Kindern müssen wir mindestens zwei Zimmer plus Extrabett buchen, das ginge so ja gar nicht, bla, bla, bla... Darauf haben wir aber keine Lust, schließlich hätte das unser Budget gleich mehr als verdoppelt. Nach drei Stunden Diskussion, in denen die Kinder aber wenigstens den Pool benutzen dürfen, zeigt das gute Einreden seitens booking.com auf den Hotelbesitzer Erfolge und wir werden aus dem Vertrag entlassen. Jetzt können wir uns nach einer anderen Unterkunft umsehen, was sich aufgrund der Großveranstaltung aber als schwierig erweist. Wir wollen in die Altstadt und entscheiden uns für ein kolumbianisches Hostel. Das sieht dann auch so aus, wie man es sich vorstellt und so machen wir uns lieber gleich auf, das UNESCO-Weltkulturerbe zu entdecken.
Die Altstadt von Cartagena an der Karibikküste ist wahrlich ein Traum, es macht allen unheimlich Spaß, durch die liebevoll beleuchteten Gassen zu schlendern. Die Stadt ist voll von leckern Restaurants, coolen Shops und bunten Straßenkünstlern. Als wir bei gekühlten Getränken an der Kathedrale sitzen können wir gar nicht glauben, dass dieser Tag noch so eine schönen Abschluss findet... Und wenn man sich die Hitze für einen Moment wegdenkt, könnte man fast meinen, wir seien auf einem Christkindlmarkt...
(Auf den nächtlichen Stromausfall im Hostel, kurz nachdem Mama aus der Dusche kommt, gehen wir jetzt nicht näher ein...)