Silvia, Kolumbien
Gestern haben wir doch tatsächlich einen Kolumbianer getroffen, der den einzigen Laden in Cali für ferngesteuerte Autos hat. Da Anians Gefährt mal wieder einige Ersatzteile braucht, statten wir ihm einen Besuch ab und haben danach ein glückliches Kind.
Heute fahren wir in das Andendorf Silvia, in dem die Guambiano Indianer leben. Die Frauen der Guambiano Indianer gelten als herrvorragende Weberinnnen und dem Volk gelang es bis jetzt, ihre Traditionen zu behalten. Auffallend ist die traditionelle Kleidung: Die Männer tragen Röcke in knalligem blau und die Frauen weite Röcke, blaue Tücher mit neon-roter Umrandung und Perlenketten. Die Kinder werden in einem Tuch auf dem Rücken getragen. Hier kann man deswegen auch wunderbare Handwerkskunst und Zubehör finden.
Wir haben Glück, heute finden schon große Festivitäten im Rahmen der Weihnachtsfeier statt, so dass wir die Menschen in ihrer wunderschönen Tracht antreffen. Unsere Zelte schlagen wir mitten am Hauptplatz auf und sind deshalb auch direkt im Geschehen. Wir beobachten eine Prozession, Gottesdienste und sehr laute Weihnachtsfeiern. Dabei können wir ein sehr nettes Gespräch mit einem Einheimischen führen, der uns über die ganzen Aktivitäten aufklärt.
Als wir schon schlafen wollen, beginnt es vor unserer Tür zu krachen: Weihnachten wird mit Feuerwerk gefeiert! Die Kinder schauen aus der Dachluke zu und wundern sich über die seltsamen Bräuche. Drei Uhr nachts, man kann es nicht glauben, wird der jetzt leere Platz plötzlich mit ohrenbetäubender Musik beschallt (die Feiernden sind mit Bussen in den Nachbarort weitergezogen), aus riesigen Boxen, deren Qualität leider nur minderwertig ist. Wir können es nicht fassen, zumal die Musik bis zum Morgengrauen nicht mehr aufhört. Gekrönt wird das Ganze mit dem wilden Gebimmel der Kirche, das eher einem Hämmern gleicht. Trotz bester Isolierung unseres Fahrzeugs hält uns dieser Krach bis zum Morgen wach und dementsprechend fühlen wir uns...