top of page

San Andres, Kolumbien


Miguel kommt noch gestern Abend zu uns und verabredet sich um 8:00h zum Joggen auf der Motocrossbahn (eigentlich wollte er um 7:00h starten). Wir lernen ebenfalls bei Franz gestern Jörg kennen, den wahrscheinlich besten Bambuszimermann in Südamerika. Jörg ist früher auch Motocross gefahren und nimmt das Angebot von Miguel auch gerne an, um heute ein paar Runden auf der Bahn zu drehen.

Also stehen wir heute um 7:30h auf und gehen zu Miguel. Als wir pünktlich um 8:00h dort ankommen ist noch keiner da. Nach 20 Minuten gehen wir wieder zurück zum Mobil. Um 9:15h kommen Jörg und Miguel zu uns. Gott sei Dank wird das Thema Joggen nicht weiter verfolgt und auch die Verspätung liegt absolut im Rahmen kolumbianischer Pünktlichkeit. Wir verbringen den ganzen Vormittag mit Jörg und Miguel auf der Bahn. Anian fährt mit einem Quad und Papa darf mit der KTM von Miguel ein bisschen spielen, bis ihm die Unterarme abfallen. Mittlerweile ist Miguel schon wieder in seinem Laden und wir sind ganz alleine auf dem riesigen Grundstück. Bei der Frage, wie man mit einem Spielzeugladen so viel Geld verdienen kann, gibt man uns unmissverständlich zum Verständnis über dieses Thema nicht zu laut zu sprechen (entweder gelbes oder weisses Gold).

Jörg ist die ganze Zeit bei uns und öffnet uns sein Netzwerk via Whatsapp in Kolumbien und Ecuador. Wir bekommen so viel Kontakte, Nummern und Namen, dass wir gar nicht wissen, wie wir uns dafür bedanken können. Auf Empfehlung von Franz und Jörg fahren wir nicht den schnelllsten Weg nach Ecuador, sondern machen einen "kleinen" Umweg bzw. Rundtour um den Vulkan Puracé. Also starten wir am frühen Nachmittag Richtung San Andres, ein kleines Dorf vier Stunden im Osten von Popayán. Wir werden von Jörg noch bis zur Abzweigung nach San Andres eskortiert und er schreit uns noch zu, wir sollten Leonardo Velasco von ihm grüßen. O.K. machen wir, aber wo und wie finden wir diesen Leonardo Velasco. Na ja, das ist ja noch vier Stunden weg und wir machen uns auf den Weg. Tolle Landschaften und aussergewöhnliche Flora wird von uns bestaunt. Die Straße ist unasphaltiert und es geht bis auf 3.000 m hoch. Schön langsam wird es dunkel und wir haben San Andres noch nicht erreicht. Man muss sich die Straße wie einen Forstweg mit vielen Schlaglöchern vorstellen. Ab und zu sind drei bis vier Holz- oder Bambushäuser am Wegesrand. Wir kommen auch nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h voran. Irgendwie kommt das unserem Papa mittlerweile ein bisschen komisch vor, was da das Navi so vorschlägt und wir halten einfach an einem Haus an und fragen mal nach Leonardo Velasco. "Si, si, retorno y cruz derecha" (Übs.: Ja, ja, umdrehen und an der Kreuzung rechts) sagt eine sehr nette Frau, die anscheinend Leonardo kennt. Ok, wo war da eine Kreuzung? Wir drehen um, fragen an jedem Haus noch einmal und jeder kennt Leonardo. Wir kommen endlich um 20:00h an ein Haus bzw. Restaurant, parken und gehen hinein. Eine ältere Dame begrüßt uns sehr freundlich, bestätigt uns, dass Leonardo heute nicht da ist, aber wenn wir wollen macht sie uns ein Abendessen und organisiert bei einer Nachbarin im Garten einen Stellplatz für heute Nacht. Beim Abendessen gesellen sich doch tatsächlich zwei Deutsche aus Nürnberg zu uns und so vergeht die Zeit rasend schnell und wir fahren nach einigen Rum um die Ecke in den Garten zum Schlafen.


Aktuelle Einträge
Archiv
bottom of page