Barranco, Tag 4
Es ist der 8. Geburtstag von Uma, wir sind eingeladen und freuen uns jetzt auch einen peruanischen Kindergeburtstag feiern zu dürfen, nachdem wir diese Erfahrung in Nicaragua schon sammeln durften.
Die ersten Gäste kommen schon um halb zehn am Morgen und die Feier beginnt gleich mit Schokofondue - welch Freude! Eingeladen sind vor allem die Freunde von Saskia und Lelé mit ihren kleinen Kindern und zu unserer Überraschung sprechen alle Englisch. Sogar Saskias Mutter, die vor 44 Jahren aus Holland nach Peru auswanderte, ist mit dabei und kann noch ein paar Wörter deutsch mit uns plaudern. Gegen zwölf Uhr werden alle Kinder und die meisten Erwachsenen in den "Pepe Bondi" eingepackt, der nun zum Partybus umgemodelt wird und das lustige Volk in einen Sportclub in den Süden von Lima bringt.
Anscheinend läuft jegliche Naherholung in Lima ausschließlich in Clubs von statten, für die man Unmengen von Aufnahmegebühren zahlen muss (meist vierstellige Dollarbeträge) sowie monatliche Beiträge, die es durchaus mit deutschen Sportclubs aufnehmen können. Unser Eintritt in jenen Club ist ein verwaltungstechnischer Aufwand, der der Bürokratie eines Grenzübertritts gleichkommt. Nachdem wir sogar Passnummern angeben müssen und der Bus kontrolliert wird kommen wir nach einer halben Stunde eeeeeendlich in den Club rein (da soll mal noch einer über die Tür vom P1 meckern).
Uns erwartet ein riesiges Areal mit insgesamt vier Pools, Tennisplätzen und einem Spielplatz. Die Anlage ist sehr gepflegt, nur wenn man die sanitären Anlagen sieht, versteht man plötzlich nicht mehr, wohin die vielen Einnahmen gehen. Die Kinder stürmen sofort ins Wasser, während die Erwachsenen einen Pavillon für die kulinarische Verpflegung aufbauen. Die Kinder können sich den ganzen Nachmittag austoben und kommen erst wieder, als die Geburtstagstorte auf den Tisch kommt. Bei Kerzenschein wird gesungen auf Spanisch, Holländisch, Französisch und Deutsch, allen Muttersprachen der Gäste. Erst als Uma ungeduldig wird, verstummen die vielen Geburtstagslieder und die Kerzen können ausgeblasen werden. Gefeiert wird noch bis Sonnenuntergang, bevor Pepe Bondi die Gesellschaft wieder nach Hause bringt.
Nachdem es schon nach acht Uhr ist und wir ziemlich erschöpft von dem Tag sind, freuen wir uns auf das Bettchen - doch weit gefehlt! Der Kindergeburtstag geht zuhause noch weiter und erst als die letzten Sternspritzer nach zehn Uhr angezündet werden, dürfen wir ... eeeeeeeeeendlich ins Bett.