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San Juan, Bolivien


Nachdem wir also heute schon so früh wach sind, machen wir uns sehr schweren Herzens auf nach Uyuni und verlassen den fantastischen Salar. Eine ganze Woche hatten wir den Luxus auf 3.653 m im schneeweißen Salz zu residieren, wer kann das schon, und trotzdem bleibt das Gefühl noch nicht fertig zu sein. Ob die anderen Touristen, die nur wenige Stunden eine Tour buchen, diese Gedanken auch haben? Durch die salzige Luft fühlen sich die Lippen immer nach einem Bad im Meer an und so nehmen wir dieses Gefühl mit, als wir hungrig den Markt in Uyuni stürmen.

Ein großer Nachteil von Einkaufen auf dem Markt ist das Fehlen von Einkaufswägen. Für eine fünfköpfige Familie den Wocheneinkauf an den kleinen Ständen zu machen bedeutet mehrmaliges hin und her zum Kühlschrank und zurück, weil man zehn Liter Milch, die doppelte Menge an Getränken, Brot, Obst und Gemüse ja gar nicht auf einmal schleppen kann. So ärmlich wie in Bolivien haben wir wahrlich noch nicht auf unserer Reise eingekauft und so fällt der Einkauf bis auf die Grundlebensmittel recht spartanisch aus (sehr zum Leidwesen von Anian, der in zwei Tagen seinen Geburtstag feiern möchte). Man könnte natürlich das Fleisch, das einfach auf dreckigen Tischen am Markt angeboten wird, kaufen, bevor es von den herumstreunenden Hunden weggeschnappt wird, aber nach dem letzten Restaurantbesuch an Papas Geburtstag mit den darauffolgenden Magenproblemen haben wir alle keine Lust mehr auf Experimente. Wir trösten unseren Sohn mit der herrlichen Landschaft und versprechen Torte und Gummibärchen zuhause.

Die einwöchige Fahrt in der Salar hat natürlich seine Spuren am Fahrzeug in Form einer Zentimeter dicken Salzkruste hinterlassen. Wir lassen das Fahrzeug in einer Hinterhofwaschanlage mit Wasser vom Salz befreien und mit einer Ölschicht besprühen. Hier interessiert niemanden ob Öl oder Diesel ins Grundwasser gelangt...

Wir tanken Wasser auf, befreien Kleidung und Schuhe vom Salz und machen uns auf den Weg Richtung Chile und der Lagunenroute. Wir finden ein traumhaftes Plätzchen in absoluter Einsamkeit, die Kinder machen alleine Feuer und Papa repariert den Generator so lange bis der Mond aufgeht und die Milchstrasse funkelt.


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