San Martin de los Andes, Tag 3
Heute ist Reittag. Die Argentinier finden es unheimlich komisch, dass in Deutschland hauptsächlich Mädchen bzw. Frauen reiten. In Argentinien reiten die Gauchos, es ist also ein wirkliches Männerding. Papa wird trotz Widerstand gezwungen aufzusatteln und alle haben einen Riesenspaß...
Reisende sind in Argentinien so etwas wie Nationalhelden. Sie werden unterstützt, wo es nur geht und so hat ja auch Norberto völlig Fremde in der Stadt aufgelesen und sie bei sich untergebracht. Die meisten reisen komplett ohne Geld und werden von den begeisterten Argentiniern durchgefüttert. Sehr oft basteln die Traveller Traumfänger, Schmuck oder Ähnliches, um es dann zu "verkaufen" bzw. wohl eher gegen eine Spende zu tauschen. Und ob man es glaubt oder nicht: in einigen Stunden machen sie gut und gerne zwischen 50 und 200 US-Dollar und können dann wieder weiterreisen. Besonders beliebt dabei sind Oldtimer-Reisemobile und so haben auch unsere beiden Pärchen aus Buenos Aires, mit denen wir uns zur Zeit die WG teilen, schön lackierte, alte Fiats.
Die Kinder helfen gerne mit, neue Objekte zu basteln, während der Rest schon wieder in der Küche steht, um groß aufzukochen. Eigentlich mehr für morgen, Sonntag, denn da wird es das traditionelle Anden-Gericht Locro geben. Heute macht uns die Omi ihre fantastischen Empanadas mit Hackfleisch-Füllung, in die wir eintauchen könnten (Mama hat sich das Rezept aufgeschrieben!).
Abends gibt es Videovorführungen von allen Reisenden und es wird gelacht über lustige Erlebnisse und Erinnerungen. Wie üblich kommen wir nicht vor ein Uhr ins Bett und müssen sagen, dass unser Rhythmus total durcheinander gekommen bzw. argentinisch geworden ist.