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Osorno, Chile


Heute beschließen wir kurzfristig die Route 40 in Argentinien zu verlassen und doch noch einmal auf die chilenische Seite zu wechseln. Bald werden wir wieder richtig in der Wildnis sein, schließlich wollen wir weiter dem Ende der Welt entgegen, und deswegen müssen die Vorräte aufgefüllt werden. Argentinien bietet hier keine größere Stadt mehr, hat sowieso nur ein sehr eingeschränktes Lebensmittelangebot und ist noch dazu schrecklich teuer aufgrund der heftigen Inflation. Mama ist außerdem so unglücklich wegen der Kamera, so dass wir unser Glück doch in Chile versuchen wollen, vielleicht an Ersatz zu kommen.

Der Pass über die Anden bringt uns wieder in den Schnee, was natürlich die Kinder entzückt. Da wir so überraschend über die Grenze wollen, haben wir unseren Kühlschrank nicht leer und verstecken unsere teure 100g-Packung argentinischen Schinken, den teuren Käse, die Eier und das restliche Obst und Gemüse in einer der Aussenklappen. Unter den Matratzen wird immer geschaut, aber in den Aussenklappen gab es noch nie eine Kontrolle, sagt Papa.

Es kommt, wie es kommen musste: noch bevor der Zoll den Innenraum inspiziert, will er die Klappen sehen. Die Kinder können nicht hinsehen und verstecken sich lieber, Mama amüsiert sich über Papas Erklärungen dem Zoll gegenüber, warum Lebensmittel inmitten der Elektronik lagern. Das wäre grundsätzlich ein sehr schlimmes Vergehen, hätten wir nicht angegeben, frische Lebensmittel zu transportieren. Aus Erfahrung kreuzen wir immer dieses Kästchen im Einreiseformular an und lassen eine Alibi-Zwiebel im Kühlschrank liegen, damit der Zoll etwas zum mitnehmen hat.

Nach dem Fund und der Konfiszierung unserer teuren Lebensmittel machen wir ein so trauriges Gesicht, dass uns der Zoll erlaubt, die Sachen noch schnell hier an der Grenze zu essen. Die Ausreisepapiere bekommen wir allerdings erst, wenn wir mit der Brotzeit fertig sind...

Unser erster Gang in Chile führt uns wie immer... genau, in den Supermarkt :))


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