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Chaitén, Chile


Wir schaffen es pünktlich auf die Fähre, die nur einmal am Tag fährt, dank des günstigen Schlafplatzes direkt davor. Leider ist fürchterliches Wetter, es regnet in Strömen und die Sicht ist vernebelt. Das ist sehr schade, denn die fünfstündige Fahrt über den Fjord wäre sicherlich schön anzusehen gewesen.

Bei der Ankunft am anderen Zipfel des Fjords werden wir von schneebedeckten Bergen und hohen Wasserfällen begrüßt. Das Wasser plätschert von den Bergen auf die Straße, es regnet weiter und von unten spritzt der Matsch und die Pfützen auf uns. Von allen Seiten ist es nur noch nass – bis sich der Regen in Schnee verwandelt.

Die Autos der Fähre fahren Kolonne über die kurze Landzunge, denn ein zweites Schiff wartet auf uns. Hier gibt es nichts als diesen einen Weg – alle müssen dorthin. Das Schneegestöber wird immer heftiger, aber der Regenwald wird wohl von dem plötzlichen Wintereinbruch ziemlich überrascht. Alle paar Minuten bricht ein Baum auf die Straße und reisst die Kolonne auseinander.

Nach langer Wartezeit, in der die Chilenen mit Machete und Pick-Ups versuchen, die Bäume von der Straße zu räumen, wird Papa wieder einmal zum Mann der Stunde, indem er seine Motorsäge auspackt. Ruck-zuck ist der erste Baum zerlegt. Von nun an fahren wir voraus und räumen den Weg frei. Kurze Zeit später kracht es wieder und der nächste Baum versperrt die Route zur Fähre. Zum Glück legt das Boot erst ab, wenn alle angekommen sind.

Pitschnass und voller Adrenalin sitzen wir bald im Schiff und kommen -Dank der riesigen Verspätung- im Dunkeln an. An der Anlegestelle gibt es nichts – so dass wir noch in den nächsten kleinen Ort fahren wollen. Finster und mystisch werden die 50km und der Zielort Chaitén ist wirklich stockdunkel. Es muss sich um einen Stromausfall handeln...


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