Baja Caracoles, Argentinien
Die subantarktischen Wälder mit Südbuche und Lenga gehen in die patagonische Steppe über. Durch die verschneite, im Sonnenlicht glitzernde, argentinische Pampas zu fahren lässt alle Gedanken und Zweifel verschwinden, in der falschen Jahreszeit zu reisen. Den patagonischen Winter hat nicht jeder gesehen und hier auf der anderen Seite der Anden ist die Luft viel trockener und klarer. Unbeschreiblich schön ist es hier, die Bäche sind vereist und tausende Häschen hoppeln neben uns, sehr zum Vergnügen der Mädchen.
Nach einiger Zeit Schotterpiste treffen wir wieder auf die kultige Fernstraße Ruta 40 und dieser Teil der Strecke ist zur Freude aller asphaltiert. Wir treten den letzten Teilabschnitt unserer Reise an, der uns weiter in den Süden führt. Einsam ist es hier und die Weite schier unermesslich. Zum ersten Mal treffen wir auf Guanakos, elegante Verwandte der Lamas.
Wir halten irgendwo im nirgendwo an und trotz minus 7 Grad reicht der Fleecepulli, denn die Sonne strahlt herrlich. An jedem kleinsten Grashalm, der durch die Schneedecke spitzt, glitzern wunderschöne Eisblumen. Die Mädchen spielen natürlich Eiskönigin und lutschen an den Eisblumenhalmen wie Lollies. Wir bleiben draußen, bis die Sonne untergeht und fahren dann noch in der Dämmerung bis Baja Caracoles.
Hier gibt es eine Zapfsäule, ein Gasthaus mit dem einzigen Telefon weit und breit und einen Polizisten, der mit dem Wirt würfelt. Papa geht mit den beiden Männern ein wenig plaudern und erfährt, dass dies die letzte Tankmöglichkeit für die nächsten 409 km ist. Für uns aber natürlich kein Problem...